Der Sonne entgegen - über die NE-N-Flanke auf den Niesen
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Um den kürzesten Tag herum geht die Sonne von Bern aus gesehen um ca. 8.30 jeweils westlich des Schreckhorns auf, bevor der Sonnenaufgangspunkt bis zum längsten Tag wieder Richtung Bantiger wandert. Nachdem ich dieses eindrückliche Naturschauspiel dank abgesunkener Nebelobergrenze dieses Jahr am 23. Dezember schliesslich doch noch hatte bewundern dürfen, fuhr ich über Weihnachten zur Familie an den Brienzersee. Vom Zug von Spiez aus fiel mir in der Niesen NE-Flanke ein mit Lawinenschnee gefülltes Couloir auf, das sich weiss leuchtend durch Wald und Felsen und zuletzt in der N-Flanke bis zum Gipfel hinauf schlängelte. Ich war sofort fasziniert und schaute bei nächster Gelegenheit während einer "Weihnachtspause" auf der Karte nach: da das Couloir östlich vom markanten P. 2026 in die N-Flanke mündete, musste es sich um eines der NE-Couloirs zwischen Siders- und Steinchenelgraben handeln, und gemäss Kartenbild sollte es einigermassen begehbar sein.
Auch bei der Rückfahrt sah ich die "weisse Schlange" am Niesen noch schwach in der Abenddämmerung schimmern. Als ich aber am übernächsten Tag auf Oberi Hutte unter der gewaltigen, von zahlreichen Runsen durchfurchten und dadurch unübersichtlichen Niesen NE-Flanke stand, fehlte von der "white snake" bis auf einzelne Schneeflecken jede Spur. Erst nach dem Aufstieg weiter südöstlich von Wagners Mad aus sah ich sie wieder, diesmal jedoch von oben: der Zugang hätte sich vermutlich zuoberst im Einstiegsgraben auf ca. 1300m rechts befunden, wurde mir aber durch eine recht hohe und brüchige Felsstufe verwehrt, und auch der direkte Ausstieg schien wegen abschliessenden Felsen nicht ohne Weiteres möglich zu sein. Die NE-Gipfelflanke hatte wenig Schnee und sah nach heiklen Felsen aus, so dass ich wie vorgesehen zu Jakobs Plätz querte, wo sich in der N-Flanke schliesslich doch noch der erhoffte Schnee bis zum Gipfel hinaufwand. In die ersten Sonnenstrahlen blinzelte ich aber erst, als ich nach rund 1700 Höhenmetern im kühlen Niesenschatten über die Umfassungsmauer der Terrasse kletterte.
Zustieg
Vom Bahnhof Wimmis Wanderwegmarkierungen folgend auf der Strasse nach Hasli und weiter über Mösli zur Wimatte (703m). Auf einem Fahrweg über Niesemad zur Ammansweid und auf dem eingezeichneten Pfad über Guggerhöri und Underi Hutte steil hinauf zur Oberi Hutte, 1h 30min, T3.
Niesen NE- und N-Flanke
Nach SW auf dem eingezeichneten Pfad und über die Weide bis ca. 1200m, links in den Einstiegsgraben (Geröll und ev. Lawinenschnee) und in diesem weiter nach SW bis ca. 1300m unter brüchige Felsen. Auf dem linken, z.T. bewaldeten Begrenzungsrücken zuerst des oberen Grabens, der sich auf ca. 1400m in "white snake und südwestliches NE-Couloir aufzweigt, dann von diesem auf steilem Gras bis ca. 1600m, im Couloir ev. auf Lawinenschnee bis ca. 1700m, rechts des Couloirs auf steilem Gras bis ca. 1750m und wieder links davon über steile Gras- und Felsschrofen über Wagners Mad zu einer Abflachung auf ca. 2000m unter der Gipfelflanke (40-45 Grad, Stellen 50 Grad und II). Nach W über steiles Gras und ev. Schnee (45 Grad) z.T. ausgesetzt hinauf zu Jakobs Plätz bei ca. 2075m und auf steilen Grasschrofen und ev. Schnee (bis 45 Grad) zum Beginn des östlichen N-Couloirs bei ca. 2160m. Durch dieses auf Gras- und Felsschrofen bzw. ev. Schnee (50 Grad, Stellen II), zuletzt links an einem Bunker vorbei und über die Mauer und das Geländer auf die Terrasse des Niesenkulms, 4h, T6.
Abstieg
Vom Niesengipfel auf dem weiss-rot markierten Bergweg über den Kleinen Niesen oder W-Gipfel, Stand, Cheesbödi, Hiltbrandshütte, Stalde und Bärgli nach Zünigwald (807m). Auf der Strasse bis vor die Brücke, auf dem eingezeichneten Weg und über Weide nach NW zu einer Nebenstrasse, auf dieser nach NE zur Einmündung P. 720, und auf der Strasse zur Bahnstation Burgholz (643m), 2h 30min, T3.
Verhältnisse: sonnig und bei leichter Bise kühl. Gras und Waldboden grösstenteils gefroren. Im NE-Couloir z.T. Lawinenschnee, oberhalb Wagners Mad z.T. hart gefrorene Schneereste (Vorsicht), auf Jakobs Plätz Trittschnee, im N-Couloir abwechselnd Gries- und Trittschnee (Steigeisen und Eisgerät vom Einstiegsgraben bis zum Gipfel). Auf dem Abstiegsweg bis ca. 1400m hinunter z.T. harter Schnee und Eis.
Material: zusätzlich altes Eisgerät, alte Steigeisen, Helm und Stirnlampe.
Fahrplan: 7.30 Wimmis, 9 Uhr Oberi Hutte, 13 Uhr Niesen, 16 Uhr Burgholz.
Bemerkung: die Route ist etwas leichter als die Gantrisch N-Wand, dafür aber umso länger...
Auch bei der Rückfahrt sah ich die "weisse Schlange" am Niesen noch schwach in der Abenddämmerung schimmern. Als ich aber am übernächsten Tag auf Oberi Hutte unter der gewaltigen, von zahlreichen Runsen durchfurchten und dadurch unübersichtlichen Niesen NE-Flanke stand, fehlte von der "white snake" bis auf einzelne Schneeflecken jede Spur. Erst nach dem Aufstieg weiter südöstlich von Wagners Mad aus sah ich sie wieder, diesmal jedoch von oben: der Zugang hätte sich vermutlich zuoberst im Einstiegsgraben auf ca. 1300m rechts befunden, wurde mir aber durch eine recht hohe und brüchige Felsstufe verwehrt, und auch der direkte Ausstieg schien wegen abschliessenden Felsen nicht ohne Weiteres möglich zu sein. Die NE-Gipfelflanke hatte wenig Schnee und sah nach heiklen Felsen aus, so dass ich wie vorgesehen zu Jakobs Plätz querte, wo sich in der N-Flanke schliesslich doch noch der erhoffte Schnee bis zum Gipfel hinaufwand. In die ersten Sonnenstrahlen blinzelte ich aber erst, als ich nach rund 1700 Höhenmetern im kühlen Niesenschatten über die Umfassungsmauer der Terrasse kletterte.
Zustieg
Vom Bahnhof Wimmis Wanderwegmarkierungen folgend auf der Strasse nach Hasli und weiter über Mösli zur Wimatte (703m). Auf einem Fahrweg über Niesemad zur Ammansweid und auf dem eingezeichneten Pfad über Guggerhöri und Underi Hutte steil hinauf zur Oberi Hutte, 1h 30min, T3.
Niesen NE- und N-Flanke
Nach SW auf dem eingezeichneten Pfad und über die Weide bis ca. 1200m, links in den Einstiegsgraben (Geröll und ev. Lawinenschnee) und in diesem weiter nach SW bis ca. 1300m unter brüchige Felsen. Auf dem linken, z.T. bewaldeten Begrenzungsrücken zuerst des oberen Grabens, der sich auf ca. 1400m in "white snake und südwestliches NE-Couloir aufzweigt, dann von diesem auf steilem Gras bis ca. 1600m, im Couloir ev. auf Lawinenschnee bis ca. 1700m, rechts des Couloirs auf steilem Gras bis ca. 1750m und wieder links davon über steile Gras- und Felsschrofen über Wagners Mad zu einer Abflachung auf ca. 2000m unter der Gipfelflanke (40-45 Grad, Stellen 50 Grad und II). Nach W über steiles Gras und ev. Schnee (45 Grad) z.T. ausgesetzt hinauf zu Jakobs Plätz bei ca. 2075m und auf steilen Grasschrofen und ev. Schnee (bis 45 Grad) zum Beginn des östlichen N-Couloirs bei ca. 2160m. Durch dieses auf Gras- und Felsschrofen bzw. ev. Schnee (50 Grad, Stellen II), zuletzt links an einem Bunker vorbei und über die Mauer und das Geländer auf die Terrasse des Niesenkulms, 4h, T6.
Abstieg
Vom Niesengipfel auf dem weiss-rot markierten Bergweg über den Kleinen Niesen oder W-Gipfel, Stand, Cheesbödi, Hiltbrandshütte, Stalde und Bärgli nach Zünigwald (807m). Auf der Strasse bis vor die Brücke, auf dem eingezeichneten Weg und über Weide nach NW zu einer Nebenstrasse, auf dieser nach NE zur Einmündung P. 720, und auf der Strasse zur Bahnstation Burgholz (643m), 2h 30min, T3.
Verhältnisse: sonnig und bei leichter Bise kühl. Gras und Waldboden grösstenteils gefroren. Im NE-Couloir z.T. Lawinenschnee, oberhalb Wagners Mad z.T. hart gefrorene Schneereste (Vorsicht), auf Jakobs Plätz Trittschnee, im N-Couloir abwechselnd Gries- und Trittschnee (Steigeisen und Eisgerät vom Einstiegsgraben bis zum Gipfel). Auf dem Abstiegsweg bis ca. 1400m hinunter z.T. harter Schnee und Eis.
Material: zusätzlich altes Eisgerät, alte Steigeisen, Helm und Stirnlampe.
Fahrplan: 7.30 Wimmis, 9 Uhr Oberi Hutte, 13 Uhr Niesen, 16 Uhr Burgholz.
Bemerkung: die Route ist etwas leichter als die Gantrisch N-Wand, dafür aber umso länger...
Tourengänger:
lorenzo

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